6.1.2024 - 01.02.2024
bittelangsam (Andrea Züllig / Heiko Schätzle) - Poetik einer Vollbremsung
Während jeweils ein bis zwei wöchentlichen Arbeitstagen vor Ort entstehen immer neue Raum- und Klangskizzen, die schon beim nächsten Besuch wieder abgebaut und einer neuen Idee weichen. Ausgangsmaterial ist eine Installation aus hängenden Kangobjekten, die bereits zum Projektstart an der Vernissage am 6. Januar hör- und erlebbar ist.
Saaltext
Webseite bittelangsam
Basierend auf der Beobachtung, dass ihr gemeinsames Schaffen oft aus schnell entstandenen Skizzen entsteht, formuliert das Künstler:innenduo bittelangsam den Wunsch, sich öffentlich diesem Teil des Prozesses zu widmen. Nomalerweise folgt auf die schnelle Phase der Skizze, welche die Findungsebene des Klangs betrifft, die langwierige Weiterentwicklung in Bezug auf Ort, Raum, Kontext und Kooperation mit Institutionen oder weiteren Akteur:innen. Diese Aspekte klammert bittelangsam für einmal aus. Während jeweils ein bis zwei wöchentlichen Arbeitstagen vor Ort entstehen immer neue Raum- und Klangskizzen, die schon beim nächsten Besuch wieder abgebaut und einer neuen Idee weichen. Dass dabei Raumklänge, Klänge der Umgebung und synthetisch generierte Klänge eingebunden werden, gehört zur typischen Arbeitsweise des Duos. Ausgangsmaterial ist eine Installation aus hängenden Kangobjekten, die bereits zum Projektstart an der Vernissage am 6. Januar hör- und erlebbar ist.
In zwei öffentlichen Gesprächsrunden werden Fragen, die sich um das Kunstschaffen im Spannungsfeld von zeitlichen und finanziellen Ressourcen und den Ansprüchen an hohe Qualität bewegen, diskutiert. Müssen die Kunstschaffenden ihre Arbeitsweise ändern, um den hohen künstlerischen Anspruch halten zu können? Wie ist der Umgang mit einer Kunstform, deren Ergebnis nicht ein verkäufliches Produkt, sondern ein zeitlich begrenztes Erlebnis ist? Mit dem Projekt «Poetik einer Vollbremsung» machen Andrea Züllig und Heiko Schätzle diese Fragen öffentlich und suchen durch das Arbeiten vor Ort nach neuen Strategien.
Das Künstler:innenduo bittelangsam lebt und arbeitet in Zürich. Ihre künstlerische Praxis umreisst die Schnittstelle von bildender Kunst und experimenteller Musik. Als Installation und Performance verhandelt bittelangsam Klang und Raum, Ästhetik und Kultur.
Heiko Schätzle (*1981, DE) studierte Landschaftsarchitektur an der Universität Kassel. Master of Arts in Transdisziplinarität an der ZHdK, Zürich. Auslandsaufenthalt an der Hongik University, College of fine Arts in Seoul, Südkorea.
Andrea Züllig (*1979, CH) absolvierte die Fachklasse für Grafik an der HGKL. Master of Arts in Experimental Design an der HGK FHNW, Basel. Auslandsaufenthalt an der Hongik University, College of fine Arts in Seoul, Südkorea.
Veranstaltungen und Öffnungszeiten
6. Januar
17 bis 20 Uhr Vernissage
18 Uhr «Die Offenheit des Anfangs» Kunstschaffen im Spannungsfeld von Aufwand und Ertrag. bittelangsam im Gespräch mit Sara Izzo, Kunsthistorikerin
20. Januar
14 bis 17 Uhr Austausch mit dem Publikum
15.30 Uhr «Die Spannung des Zwischenstandes» bittelangsam im Gespräch mit Sadhyo Niederberger, Künstlerin / Kuratorin
28. Januar
14 bis 16 Uhr Finissage «kein Ende in Sicht» Die Feier der Veränderung
Das Projekt bleibt bis am 1. Februar ausgestellt
bittelangsam arbeitet jeweils freitags vor Ort